Mein Artikel im Wels Aktiv Magazin von August 2021
Meine Schwerpunkte liegen ganz klar bei der Jugendarbeit. Für mich ist es wichtig, dass Wels eine Stadt ist, die für Kinder und Jugendliche, aber auch Familien lebenswert ist. Dazu gehören vor allem qualitative und leistbare kulturelle und naturwissenschaftliche Angebote, aber auch Parks und Naherholungszonen, die zum Verweilen einladen. Nicht jeder wohnt in einem Haus oder einer Wohnung mit Garten oder Balkon.
Jeder soll die Möglichkeit haben, in seinem Stadtteil seine Freizeit draußen genießen zu können. Wels ist eine Stadt, in der man viele Grünflächen nicht entsprechend nutzen kann bzw. will. Das muss sich ändern.
Ich wünsche mir, dass die Welser und Welserinnen Picknicken, Spielen und Sport machen können unkompliziert und in ihrem Stadtteil. Am besten fußläufig erreichbar.
Ein weiteres Thema, dass mir sehr am Herzen liegt ist die Ausbildung von Jugendlichen. Jugendliche, die keine Lehrstelle gefunden haben oder eine betriebliche Lehre abgebrochen haben, müssen besonders unterstützt werden. Daher ist für mich der Ausbau der überbetrieblichen Lehrwerkstätten besonders wichtig.
Denn: Alle Jugendlichen sollen einen Bildungsabschluss erwerben können, der über den Pflichtschulabschluss hinausgeht.
Wir müssen ein neues Konzept entwickeln um Jugendliche beim Finden einer Lehrstelle zu unterstützen. Oftmals reichen die wenigen Schnuppertage, sofern überhaupt im Betrieb möglich nicht aus, um sich einen umfassenden Eindruck über die Lehrstelle machen zu können. Wir müssen Vertreter aus den Betrieben, AK und auch Jugendvertrauensräte ins Boot holen, um ein Konzept zu erarbeiten mit folgendem Schwerpunkt: Jugendliche sollen einen guten Einblick erhalten, der über die Schnuppertage hinausgeht.
Weiters finde ich es gut, wenn Firmen vermehrt einen „Tag der offenen Tür“ für Jugendliche anbieten. Alternativ kann man die Berufsmesse in die Schulen bringen – ähnlich den FHs.
Es braucht eine Erleichterung für den Umstieg auf eine andere Lehre, vor allem wenn es sich um ähnliche Lehrberufe mit sich überschneidenden Lehrinhalten handelt. Dabei müssen folgende Fragestellungen geklärt werden: Wird die Vorzeit angerechnet? Wie sieht die Entlohnung aus, wenn im neuen Beruf weniger Lehrgeld bezahlt wird?
Handwerkliche Fähigkeiten sollen bereits in jungen Jahren entsprechend gefördert werden, damit unsere Jugendlichen bereits möglichst früh einen Einblick bekommen, wo ihre Fähigkeiten liegen.
Eine meiner Visionen für Wels ist ein Konzept, dass bereits von einigen Städten erfolgreich umgesetzt wird: 15-Minuten-Städte. 15-Minuten-Städte sind Städte, in denen man alle Dinge des alltäglichen Lebens zu Fuß in 15 Minuten erreichen kann. Mit dem Rad in 5 Minuten. Das heißt für den Weg zu(m) Arbeitsplatz, Einkaufsmöglichkeiten, Kindergarten und Schulen, Ärzte, Parks, Fitnessstudios und Kultur wird kein Auto/Bus oder ähnliches mehr benötigt.
Daher können Autofreie Zonen geplant werden und somit die Lebensqualität verbessert werden und aktiv gegen Luftverschmutzung gekämpft werden.
Ein Spielen für Kinder draußen ist nicht mehr so gefährlich, da die Straßen verkehrsberuhigt wären. Es entsteht ein soziales Miteinander, da weniger Fläche für Autos benötigt wird und mehr Raum für Grünflächen zur Verfügung steht.
Wichtig ist in diesem Konzept aber auch, dass alle 5 Gehminuten eine Sitzbank ist, damit die Fußmärsche nicht zu lang und für jeden zu bewältigen sind.
Im Grunde kann man sich die 15-Minuten-Städte wie ein Dorf in einer Stadt vorstellen. Die Abhängigkeit von Autos und öffentlichen Verkehr sinkt. Die Lebensqualität steigt, es kommt wieder zu einem Miteinander und gleichzeitig tut man etwas gutes für die Umwelt.
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