In Österreich lebt laut Statistik Austria jedes fünfte Kind in Armut oder ist armutsgefährdet. Das sind 376.000 Kinder und Jugendliche, die täglich unter schwierigen Bedingungen aufwachsen. Auch bei uns in Wels dürfen wir die Augen vor diesem drängenden Problem nicht verschließen.

Armut hat viele Gesichter. Sie bedeutet nicht nur finanzielle Not. Armut heißt auch, in schlechten Wohnverhältnissen aufzuwachsen, häufiger krank zu sein und weniger Chancen auf soziale Teilhabe zu haben. Kinder, die von Armut betroffen sind, haben oft einen erschwerten Zugang zu Bildung und damit zu einer besseren Zukunft. Das ist eine Realität, die wir nicht einfach hinnehmen dürfen.

Die Volkshilfe hat in ihrem aktuellen Sozialbarometer alarmierende Zahlen veröffentlicht: Die Zahl der Kinder, die in absoluter Armut leben, hat sich im letzten Jahr mehr als verdoppelt. 88.000 Kinder in Österreich können sich nicht einmal eine vollwertige warme Mahlzeit am Tag leisten. Diese Zahlen sind ein Skandal und zeigen deutlich: Die bisherigen Maßnahmen reichen nicht aus.

Chancengerechtigkeit für alle Kinder ist nur möglich, wenn wir die strukturellen Ursachen der Armut bekämpfen. Es braucht gezielte Maßnahmen, damit jedes Kind – unabhängig von seiner sozialen Herkunft – die gleichen Möglichkeiten auf ein gutes Leben hat.

Als Stadt Wels sind wir hier besonders gefordert.
Wir müssen die Realität der Kinderarmut sichtbar machen, konkrete Daten erheben und auf dieser Basis einen Maßnahmenplan zur Reduzierung von Kinderarmut entwickeln.


Unser Initiativantrag im Gemeinderat Wels

Am 27. Jänner 2025 habe ich gemeinsam mit der SPÖ-Gemeinderatsfraktion einen Initiativantrag im Welser Gemeinderat eingebracht:

Der Gemeinderat möge beschließen:

Jedes vierte Kind in Österreich ist armutsgefährdet. In Wels wollen wir unseren Kindern eine gute Zukunft ermöglichen.
Der Welser Gemeinderat bekennt sich dazu, konkrete Maßnahmen gegen Kinderarmut zu setzen.

In einem ersten Schritt sollen notwendige Daten erhoben werden, um darauf aufbauend ein wirksames Maßnahmenpaket gegen Kinderarmut in Wels zu erstellen.

Weiters wird der zuständige Referent beauftragt, auf Basis der erhobenen Daten ein Maßnahmenpaket auszuarbeiten und dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorzulegen.

Begründung:
Kinderarmut ist ein zunehmendes Problem: Laut Volkshilfe-Sozialbarometer wünscht sich fast jeder neunte Mensch in Österreich, dass Kinderarmut aktiv bekämpft wird.
Besonders alarmierend ist, dass sich im letzten Jahr die Zahl der Kinder in absoluter Armut beinahe verdoppelt hat.
Wels darf hier nicht tatenlos zusehen – wir müssen handeln, um jedem Kind in unserer Stadt faire Chancen auf ein gutes Leben zu ermöglichen.

Berichterstatterin:
GRin. Gloria-Maria Umlauf

Aktueller Stand:
Der Antrag wurde in die zuständigen Ausschüsse verwiesen und wird dort nun weiter behandelt.


Konkrete Schritte zur Bekämpfung von Kinderarmut:

  • Verbesserung der Wohnsituation: Alle Kinder sollen in sicheren und angemessenen Wohnverhältnissen leben können.
  • Zugang zur Gesundheitsversorgung: Jedes Kind muss Zugang zu medizinischer Versorgung und gesunden Lebensmitteln haben.
  • Bildung und soziale Teilhabe: Es braucht verstärkte Bildungs- und Freizeitangebote, um soziale Integration und Zukunftschancen zu fördern.

Kinderarmut darf in unserer Stadt keinen Platz haben.
Jetzt ist die Zeit zu handeln – für eine gerechte und lebenswerte Zukunft für alle Kinder in Wels.

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